Ausstellung in der Hochschulbibliothek: "Der andere Fußball – 100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport" (15. Februar bis 9. März 2024)
Die Ausstellung blickt auf eine bisher weitgehend vernachlässigte Sportgeschichte. Leipzig war viele Jahre ein Zentrum des Arbeitersports: Von 1926 bis 1933 gab es in der Südvorstadt die bedeutende Bundesschule des sozialdemokratischen Arbeiter-Turn- und Sportbundes (ATSB).
Die Arbeitersportbewegung trug völlig unabhängig von bürgerlichen Verbänden eigene Wettbewerbe, Meisterschaften und Länderspiele aus. Man verstand sich als Gegenmodell zum bürgerlichen Sport, indem gegen Konkurrenz und Nationalismus, gegen den Personenkult des DFB-Fußballs die Entwicklung von Solidarität und Internationalismus gesetzt wurden.
Mit dem Verbot durch die Nationalsozialisten endete dieser Zweig deutscher Sportgeschichte abrupt. Dennoch beziehen sich noch heute viele hundert DFB-Vereine in ihrer Tradition auf den Arbeiterfußball, da sie 1933 Arbeitersportler*innen aufnahmen oder sich nach 1945 neu gründeten.
In der Ausstellung ist unter anderem eine Auswahl der in Leipzig existierenden Vereine des ATSB und der Roten Kampfeinheit zu sehen, sie thematisiert die Rolle der Frauen im Arbeiterfußball und blickt auf den Stadtteil Leutzsch mit seiner organisierten Arbeiter*innenschaft.
Eröffnung: Donnerstag, 15. Februar 2024 um 18 Uhr mit den lokalen Projektinitiator*innen und Christopher Zenker, Vorsitzender des Fachausschuss Sport der Stadt Leipzig
Rahmenprogramm mit Führungen und Veranstaltungen: Ausstellungsinitiator Eike Stiller führt am Samstag, den 17. Februar um 14 Uhr durch die Ausstellung und hält ab 16 Uhr im Buchladen El Libro (Bornaische Straße 3, 04277 Leipzig) einen Vortrag über den "anderen Fußball"
"In der Herzkammer des Arbeitersports – der andere Fußball."
Eine Ausstellung des »Paderborner Kreis – Arbeiterfußball e.V., des Fanprojekts Leipzig und der Georg Schwarz Brigade in Kooperation mit der Stadt Leipzig, der Hochschulbibliothek der HTWK Leipzig und der Friedrich-Ebert-Stiftung.